Keine Angst vor Tapeten!

Im Interview erklären uns die Experten aus dem Hause Christian Fischbacher dieses Mal, dass man im Hotel keine falsche Scheu vor dem Einsatz dekorativer Elemente - die man daheim vielleicht nicht täglich sehen möchte - haben muss.

2004 wurde das Hotel Seefeld von Claudia Boehm, ArchStudio Architekten AG, komplatt saniert, erneuert und transformiert. Neben dem Eingangsbereich mit Lounge, Bar, Restaurant und Cafeteria erhielten auch die 65 Hotelzimmer einen neuen Look. Dabei spielte das neue Farb- und Lichtkonzept der Innenräume eine entscheidende Rolle.

Regine Geibel: Im Rahmen der Erneuerung entschied man sich beim Hotel Seefeld dazu, jedes Stockwerk in einer anderen Farbwelt zu gestalten. Wie fügen sich die Produkte von Christian Fischbacher in das klassisch-moderne Lifestyle-Konzept ein?

Camilla D. Fischbacher: Das Interior erhält seinen besonderen Look durch die farblich aufeinander abgestimmte Kombination von Tapete und Bettüberwurf. Hier fiel die Wahl auf unseren Faux Uni BELLE EPOQUE, dessen grafisch-reduziertes Art-Déco Muster sich auch in der gleichnamigen Tapete wiederfindet. Auf diese Weise wird ein stimmiger Rahmen zum Bett geschaffen. Einen Eyecatcher im Raum schafft zudem die Tapete HAIKU mit ihrem verspielten aber nicht zu aufdringlichen Ornament, die in der Sitzecke zum Einsatz gekommen ist.

Welche Vorteile hat die Verwendung von Tapeten im Hotelbereich?

Um Hotelzimmern oder Eingangs- und Loungebereichen ein besonderes Highlight zu verleihen, lassen sich Tapeten wunderbar einsetzen. Sie können kostensparend, schnell und ohne großen Aufwand angebracht und bei Bedarf wieder geändert werden.

Farblich ergänzen sich Tapeten und Textilien in den Hotelzimmern und schaffen eine geschmackvolle, cosy Atmosphäre. Welche Dessins standen Claudia Boehm damals zur Auswahl?

Die Interior Designerin hat sich dabei klar am Farbkonzept orientiert. Grundsätzlich haben wir aber die Möglichkeit, Tapeten maßgeschneidert und auf jedes Projekt individuell abgestimmt zu konzipieren. Der Raumgestaltung sind also keine Grenzen gesetzt.

Ich könnte also das Hotellogo zwischen die Blumen oder Ornamete setzen lassen? Das muss ich mir merken...!

Christian Fischbacher gilt als der Experte für äußerst hochwertige und feinsinnige Textilien im Objektbereich. Wie korrespondieren Stoffe und Tapeten im Hotel Seefeld?

Bewährte Dessins, die wir ursprünglich für Stoffe entworfen haben, liefern immer wieder auch Inspiration für Tapeten. So hatten wir BELLE EPOQUE mit seiner changierenden Oberfläche zuerst als eleganten Vorhangstoff entwickelt, ehe das zeitlose Muster als Wandtapete aufgelegt wurde. Auch bei aktuellen Kollektionen haben wir einige Texil-Dessins in Tapeten übersetzt. SALONGA und KWAZULU wurden in Farbigkeit, Größe und Haptik etwas angepasst, ihr Spirit kommt jedoch als Tapete genauso gut zur Geltung! Dadurch ergeben sich unzählige Gestaltungsoptionen im Raum, Tapeten können mit bestehenden Vorhängen, Polstern und Accessoires kombiniert werden.

Was muss man über die Materialität der Tapeten wissen?

Unser Tapetenportfolio umfasst sowohl Textil-, Vlies-, als auch Vinyltapeten. Von mattem Papier über dreidimensionale Vinylprägungen bis hin zur metallisch-schimmernden Textiloberfläche: Die Motive kommen wirkungsvoll zur Geltung und wecken den Tastsinn des Betrachters. Besonders leicht zu reinigen sind übrigens Vinyltapeten.

Welche Vorteile bietet der Einsatz von Tapeten noch?

Bei den digital entwickelten Tapeten haben wir die Möglichkeit, die Größe bei Bedarf anzupassen. Innenarchitekt*innen sind bei der Raumgestaltung also nahezu keine Grenzen gesetzt.

Fotos: © Philipp Ottendörfer