Tourismus-Klischees Adé

Wir möchten sofort unsere Koffer packen, wenn wir das Buch „Kinfolk Travel" in den Händen halten, denn es versammelt Orte und Geschichten, die kaum jemand kennt. Reisen, auf denen man entschleunigen, bewusst und intensiv neue Erfahrungen aufnehmen und dann verinnerlichen kann. Inspirierend und staunenswert zugleich!

Egal ob Vogelbeobachtungen in Londoner Parks, Museum-Hopping in Tasmanien, Wandern auf der Weinroute von Lanzarote, Fliegenfischen in Georgia, Seilbahn-Safari in den Schweizer Bergen, Streifzüge durch die Modeszene von Dakar oder Slow Food auf den Faröer Inseln im entlegensten Feinschmecker-Restaurant der Welt: Das Buch „Kinfolk Travel" (Gerstenberg) versammelt Orte und Geschichten, die kaum jemand kennt.

Jetzt mal langsam!

Der große Unterschied zu herkömmlichen Travel-Büchern: Bei allen vorgestellten Reisen stehen nicht die Destinationen an sich im Vordergrund. Priorität hat vielmehr der „Prozess des bewussten Erlebens", bei dem unterwegs möglichst entschleunigt wird. Und neue Erfahrungen ebenso bewusst wie intensiv aufgenommen und verinnerlicht werden.

27 solcher Beispiele auf sechs Kontinenten stellt das Buch auf 350 Seiten vor, eingeteilt in die drei Kategorien „Stadt", „Natur" und „Unterwegs". Zusammengestellt wurden diese „entspannten Wege, die Welt zu bereisen" von John Burns. Er ist Chefredakteur des US-Magazin Kinfolk.

Im Reportage-Stil führt das Buch mit anschaulich-informativen Texten, Tipps und Fotos fernab der gängigen Tourismus-Klischees in das private Universum von Guides, die als Kurator, Künstler, Gestalter, Galerist, Koch, Winzer oder Outdoor-Sportler ihr Insider-Wissen teilen. Ergänzend dazu beschäftigen sich kluge Essays mit übergeordneten Themen - wie zum Beispiel dem Mythos der Authentizität, dem Boom von Bahnreisen als Antwort auf Flugscham oder dem Vertrauen auf die eigenen kognitiven Fähigkeiten statt einer GPS-Hörigkeit.

Unser Fazit: Lohnenswerte Lektüre für Traveler mit einem Faible für Authentizität und Achtsamkeit!

Das Magazin Kinfolk wird alle drei Monate, jeweils rund um ein zentrales Thema, in vier Sprachen und 100 Ländern veröffentlicht und hat sich seit 2011 zu einer umfassenderen Lifestyle-Institution entwickelt. Die Macher publizieren regelmäßig aktuelle Storys auf Kinfolk.com und Instagram, verkaufen aber auch Kunstdrucke, Postkarten sowie Bücher - z.B. „Kinfolk Garden", „Kinfolk Table" und „Kinfolk Entrepreneur", das sich mit kreativen Unternehmern und deren visionären Ideen befasst.