Matteo Thun in 72 Geschichten

Wir lieben die Arbeit von Matteo Thun und freuen uns, dass es jetzt ein Buch gibt, das mehr über den Architekten und seine Denkweise verrät. Hier drei Gründe, warum sich "Stories" zu lesen lohnt!

In 72 autobiographischen Geschichten erleben wir Matteo Thun in seinem Buch "Stories" so persönlich wie noch nie. „Ich will keine Architekturbibel schreiben. Ich möchte Geschichten erzählen, die das zeigen, was mich und meine Arbeit ausmacht", so der Mailänder-Südtiroler Architekt über sein Buch. Die Geschichten handeln von seinen verschiedenen Lebens- und Karrierestadien sowie von seinen bedeutendsten Kreationen.

Gut zu wissen: Das Buch gibt es auf Deutsch und auf Englisch! Aufgeschrieben hat die Texte Journalistin und Autorin Sherin Kneifl. Es erscheint im Callwey Verlag und kostet rund 30 Euro.

Aus mindestens diesen drei Gründen lohnt sich das Buch.

1. Insiderwissen

Vor allem, wenn man die Arbeit von Matteo Thun schätzt, ist das Buch daher ein wahrer Genuss. Wir bekommen Einblick in seine Architektur, sein Design, seine Werte und Wahrheiten, wie er inspiriert wurde und wie es zu seinem Design kam. Er beschreibt Treffen mit Menschen wie dem bereits verstorbenen Stardesigner Karl Lagerfeld oder die Entstehung der bekannten Illy-Espressotasse. Diese vielen kleinen Geschichten lassen die "Figur" Matteo Thun für uns noch realer werden.

2. Kleine Geschichten

"Stories" muss - finden wir - nicht in einem Rutsch gelesen werden. Vielmehr eignet es sich hervorragend dazu, immer wieder (vielleicht bei einer Tasse Kaffee?) einen Blick hineinzuwerfen und in eine neue der 72 kleinen Geschichten rund um Matteo Thun einzutauchen. Vor allem die vielen familiären Erzählungen (uns gefielt zum Beispiel die zum "Castel Thun" auf Seite 17 oder die über "Uncle Josi and Aunt Testi" auf Seite 110 gut), machen das Buch zu einem äußerst sympathischen Lesewerk.

3. Viele Überraschungen

Wir geben zu: Wir hatten keine Ahnung, wie umfangreich das Werk von Matteo Thun in Wirklichkeit ist. Wir kennen in erster Linie seine Bauten (wie zum Beispiel den Holzbau des Hotels MalisGarten im Zillertal), waren beim Lesen aber überrascht, was es abseits seiner Architektur-Wege noch zu erfahren gibt. Er designte u. a. für Vorwerk, Campari, Meinl und Illy, kooperierte mit vielen weiteren Unternehmen. 

Mehr über Matteo Thun

Matteo Thun, geboren am 17. Juni 1952 in Südtirol, studierte bei Oskar Kokoschka und Emilio Vedova an der Salzburger Akademie, bevor er sein Architekturstudium in Florenz abschloss. Seine berufliche Laufbahn wurde stark von Ettore Sottsass geprägt, unter dessen Anleitung er arbeitete. Gemeinsam gründeten sie 1981 die international bekannte Memphis Group.

1984 gründete Matteo Thun sein eigenes Designstudio und etablierte sich rasch als eine der einflussreichsten Stimmen seiner Generation. Er war zudem mehrere Jahre als Professor für Design an der Universität für angewandte Kunst in Wien tätig und schuf Werke, die als epochal gelten.

Heute leitet Matteo Thun zusammen mit fünf Partnern von den Standorten in Mailand und München aus ein Architektur- und Designbüro. Dieses Büro setzt auf respektvolle und nachhaltige Lösungen mit einem zukunftsorientierten Ansatz. Das Studio schafft, durch eine zukunftsorientierte Perspektive respektvolle Lösungen, die eine positive Beziehung zwischen Menschen, Orten und Objekten fördern. Der Genius Loci, die Seele des Ortes, der Sinn für ausgezeichnete Handwerkskunst und der bewusste Einsatz von lokalen Materialien prägen die Projekte und Produkte. 

Die 80 Architekten und Designer in Mailand und München entwerfen, von der Idee bis zur Fertigstellung maßgeschneiderte Konzepte für den Bereich Residential, für Hotellerie und Gastronomie, für Spitäler und Kliniken, für inspirierende Arbeitsplätze in Bürogebäuden: immer fokussiert auf zeitloses, langlebiges und reduziertes Design.

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