Auf den Spuren berühmter Menschen

In welchem Café traf sich Sartre mit Simone de Beauvoir? Wohin floh Paul Gaugin? Spaziergänge, Wanderungen und Touren führen weltweit an Orte, die zu Kunstwerken, Kompositionen und Büchern inspirierten – manche in Metropolen, andere ganz einsam.

Städte als Inspirationsquelle von Keith Haring & Co

Städte sind eine wichtige künstlerische Inspirationsquelle oder spielen eine wesentliche Rolle in Werken. Ein Teil des Buches „500 Streifzüge" führt deshalb durch internationale Metropolen: in die Straßen von New York, weil Keith Haring am liebsten im öffentlichen Raum arbeitete und bis heute dort Wandbilder von ihm hängen. Nach Danzig, wo Literaturnobelpreisträger Günter Grass aufwuchs und Anregungen zu seiner „Danziger Trilogie" mit der berühmten „Blechtrommel" bekam. Oder vorbei an Pariser Straßencafés im Quartier Latin, die in den 1950er Jahren Stammplatz der Existenzialisten um Jean Paul Sartre waren.

Klarer Kopf in der Einsamkeit

In der Einsamkeit einen klaren Kopf bekommen, einfach auf eine Wiese legen und den Wolken hinterherschauen: Mit diesem Ziel trampte Jack Kerouac im Sommer 1965 von San Francisco in den North-Cascades Nationalpark. Dort bestieg er den Desolation Peak und verbrachte 63 Tage als Feuerwächter in einer Hütte. Vor Ort schrieb er zwar wenig, später flossen seine Erfahrungen aus dem selbst auferlegten Exil aber in Werke wie „Engel der Trübsal" und „Lonesome Traveller" ein. Für Kerouac-Fans ist das bis heute ein Grund, auf den Spuren des Kult-Autors auf den Desolation Peak zu pilgern.

Lieblingslandschaft von Starfotograf Ansel Adams

Wer es ihnen bei der Wanderung durch kühle Wälder und entlang großer Wiesen gleich tun will, findet in dem Buch „500 Streifzüge" die wichtigsten Informationen, um zum Fuß des Desolation Peak und auf ihn hinauf zu gelangen. Das gilt auch für den Yosemite-Nationalpark in Kalifornien, durch den legendäre Höhenwanderwege führen. Sein spektakuläre Landschaft begeisterte den Starfotografen Ansel Adams schon beim ersten Besuch mit 14 Jahren. Vor allem den hoch aufragenden Half Dome mit seinen schroffen Steilwänden fotografierte er im Lauf seines Lebens Hunderte Male, weil dieser sich nie in demselben Licht oder derselben Stimmung zeigte.

Zentrale Motive für Gaugin, Georgia O'Keeffe und Frida Kahlo

Das Faible, um ein Motiv zu kreisen, hatte ebenfalls Paul Gaugin: Um allem Künstlichen und Konventionellen zu entfliehen, reist er 1891 nach Tahiti. Seine Faszination für die Intensität der dortigen Farben und des Lichts ließ der Franzose in Gemälden von Alltagsszenen einfließen, denen man auf einem Spaziergang auf der südlichen Küstenstraße zwischen zwei botanischen Gärten nachspüren kann. Georgia O'Keeffe malte immer wieder den Tafelberg Cerro Pedernal in New Mexico, auf den sie von ihrem Atelier auf der Ghost Ranch freien Blick hatte, wo ihre Asche verstreut wurde – und wohin ein Wanderweg führt. Die Bilder von Frida Kahlo prägen sowohl Selbstporträts als auch kräftige Farben sowie volkstümliche mexikanische Motive, die man auf einem Bummel rund um ihre Casa Azul durch Mexiko-Stadt entdecken kann.

Berühmt oder eine Entdeckung wert

Mal wenige Zeilen kurz als Appetizer, mal mit ausführlicheren Infos zu Person, Werk und Destination bis zu einer Doppelseite lang, machen 500 internationale Streifzüge lang Lust, in die Fußstapfen von Malern, Musikern und Literaten zu treten. Die einen sind schon Berühmtheiten, die anderen vielleicht eine Entdeckung wert. 

"500 Streifzüge" herausgegeben von Kath Stathers (Knesebeck Verlag)

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