One-Night-Stand Nr. 11

One-Night-Stand Nr. 11

Eine Reihe über die größten und häufigsten Fehler, die Hoteliers begehen können und die zu einem Aufenthalt von nicht länger als einer Nacht führen. Heute Nr. 11:

Das laute Örtchen

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin weder im Osten aufgewachsen, noch bin ich alt genug, um mich zu den 68ern zu zählen. Mir ist es ein Bedürfnis, Dinge, die niemanden etwas angehen, auch niemanden etwas angehen zu lassen.

Anders scheinen es einige Planer von – offenbar besonders sehr hochpreisigen – Hotels zu sehen... Von Ganz-Glastüren mit rundum laufender Fuge bis zu Saloon-Türen, habe ich schon viel erlebt. Interessant wurde es nun neulich allerdings in Spanien, als wir ein sehr geschmackvolles, großzügiges Hotelzimmer bezogen (heute sagt man Junior Suite), bei dem sich das Bad einige Stufen tiefer hinter einer Wandscheibe befand. Man kennt diese Raum-Aufteilung, in der Waschtisch, oft auch Badewanne sowie eine Nische für die bodengleiche Dusche recht offen angeordnet sind. Das ist ganz schön und luftig, auch, wenn man dann im Bad die gleiche Temperatur wie im Schlafbereich hat, was eigentlich doof ist, aber gut... Hier jedoch stand ebenfalls das WC mit im offen zugänglichen Raum!

Optisch ist auch das vielleicht wunderbar, denn dann wirkt alles so leicht und easy – besonders auf dem Grundrissplan; keine blöde kleine Kammer, sondern fließende Funktionen... Praktisch ist dies jedoch eher ein Rausschmeißer. Denn man möchte doch seinen Mitreisenden – egal ob Partner oder Freundin/Kumpel – weder akustisch noch olfaktorisch am Loslass-Prozess der vielen verzehrten Köstlichkeiten teilhaben lassen. Oder?

Die einzige Lösung ist daher, den anderen zu bitten, den Raum zu verlassen und frische Luft zu schnappen oder irgendwo nach dem rechten zu sehen. In der Früh oder des nächtens, wenn der andere schläft ist das jedoch schlecht möglich und führt zu Bademantelexkurisionen ins Erdgeschoss auf der Suche nach einem stillen Örtchen. Lucky, wenn man dafür nicht durch die Lobby laufen muss, wie ich neulich. Es gibt wirklich schönere Gründe in einem gemeinsamen Urlaub zwischendurch auch mal etwas getrennt zu unternehmen...

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